• Besiegte Staaten
  • Österreich
  • Inflation: Seipelsche Sanierung (1922)
  • Deutsches Reich

Globale Auswirkungen des 1. Weltkriegs

Marktwirtschaft:

Planwirtschaft (Rationierungssystem)
stärkere Einschaltung der Frauen in den Produktionsprozeß

Weltwirtschaft:

Großraumwirtschaften (USA, Schutzzölle)
UdSSR: staatlicher Außenhandel = Monopol (Autarkiebestrebungen)

Inflation:

Deflationpolitik (1 Billion Mark = 1 Rentenmark)

Verarmung des Mittelstandes:

kein Stabilisierungsfaktor mehr, politische Radikalisierung (Faschismus in Italien, Rumänien, Ungarn, Spanien)

USA:

Weltgläubiger Nr. 1 (nicht mehr England)

Besiegte Staaten

Österreich

Grundproblem ist der Übergang vom Kerngebiet eines Großreiches zum Kleinstaat
administrative Tätigkeit als Exportartikel Wiens ausgefallen, Unterbrechung regionaler Arbeitsteilung, Außenhandelsabhängigkeit statt Autarkie, Wasserkopf Wien, Selbständigkeit als bedauerliche Kriegsfolge angesehen

Inflation: Seipelsche Sanierung (1922)

• Überbrückungskredit: sog. Völkerbundanleihe (650 Mio. Goldkronen)
  Stillegung der Notenpresse (Stützung der Lebensmittelpreise), aber Verlust der Finanzhoheit an den Völkerbund
• Einnahmenerhöhung: Einführung der Warenumsatzsteuer   Last für Arme
  Senkung der Einkommensteuer   Geschenk an Reiche
• Ausgabensenkung: Beamtenabbau (Frühpensionierungen, Vertragsbedienstete), weniger Sozialleistungen   Mittelstandsarbeitslosigkeit
• Gründung eines unabhängigen Noteninstitutes: Oesterreichische Nationalbank   Stabilität
• neue Währungseinheit: Schilling ab 20.12.1924 (10 000 Kronen = S 1,-)
  psychologische Lösung von der Krone, die durch die starke Inflation in Verruf geraten war

Deutsches Reich

Währungskraft größtenteils eingebüßt, Demobilisierungskosten

1919:

Vertrag von Versailles: Ablieferung der Handelsflotte, Kriegsmaterial, Verlust des Privateigentums der Auslandsdeutschen und der Patentrechte, Reparationszahlungen zunächst von nicht fixierter Höhe   Verlust der internationalen Kreditwürdigkeit

1921:

Reparationsplan: 286 Mio. Goldmark in 40 Jahren

1923:

Besetzung des Ruhrgebietes wegen Zahlungsverzuges
Währungssanierung:

1.

Reichsbank bleibt erste Notenbank (ohne Einlösungsverpflichtung)

2.

Rentenbank gegründet: Ihr Kapital ergab sich aus einer Hypothek auf Industrie und Landwirtschaft (  zahlen 4% Zinsen = Sondersteuer)
Rentenmark ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, wird aber von öffentlichen Stellen angenommen