Beim Spin-1/2-Ising-Modell wird angenommen, daß sich Spins si an den Gitterplätzen eines Kristallgitters, das dem zu simulierenden Material entspricht, befinden. Nimmt man die Spinquantenzahl mit l=1/2 an, dann können die Spins lediglich 2l+1=2 Zustände haben. Die Hamiltonfunktion dieses Systems hat die Form
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Um thermodynamische Erwartungswerte zu bestimmen, wird beim Monte-Carlo-Verfahren der Konfigurationsraum entlang eines Zufallspfads (,,random walk``) abgetastet. Das Phasenraumintegral des kanonischen Ensembles
wird durch einen stochastischen Mittelwert ersetzt. Werden alle Phasenraumpunkte z gleich gewichtet, so wird das als ,,direct sampling`` bezeichnet. Dabei werden jedoch auch nicht repräsentative Phasenraumpunkte berücksichtigt. Beim ,,importance sampling`` werden diese nicht zufällig ausgewählt, sondern entsprechend einer Wahrscheinlichkeitsverteilung P(z).Einen Zufallspfad, der eine Folge von Punkten im Phasenraum auswählt, die gemäß P(z) verteilt sind, kann man durch einen Markov-Prozeß erzeugen. Nach Metropolis verwendet man die Wahrscheinlichkeit für einen Übergang von einem Zustand z zu einem Zustand z'
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Der Ensemble-Mittelwert kann dann durch einen Mittelwert über die Markov-Kette ersetzt werden
der sich mit geringerem Aufwand berechnen läßt.Aus der Energie und der Magnetisierung lassen sich die spezifische Wärme und die Suszeptibilität entsprechend dem Fluktuations-Dissipations-Theorem durch folgende Ausdrücke bestimmen:
und Zur Bestimmung der kritischen Temperatur kann man die Divergenzen der spezifischen Wärme oder der Suszeptibiliät heranziehen. Einfacher ist es, den Kumulanten vierter Ordnung zu verwenden. Bestimmt man diesen als Funktion der Temperatur für verschieden große Simulationszellen bei gleicher Schichtanzahl, so schneiden sich diese Kurven bei der kritischen Temperatur.Reale Systeme enthalten größenordnungsmäßig 1023 Teilchen, wir haben Monte-Carlo-Simulationen mit bis zu Teilchen durchgeführt. Daraus ergibt sich das Problem, daß das Verhältnis von Oberfläche zu Volumen des Systems in Computersimulationen wesentlich größer ist als in realen Systemen. Um Oberflächeneffekte zu reduzieren, kann man periodische Randbedingungen verwenden. Dadurch wird ein ,,unendlich`` großes Gitter aufgebaut und Oberflächeneffekte werden vermieden. Das System muß aber ein ausreichende Größe aufweisen, um auch unerwünschte Effekte durch die Periodizität des Gitters zu verhindern.
In Experiment und Theorie wird bei , also in der Nähe eines Phasenübergangs, beobachtet, daß gewisse physikalische Größen Potenzgesetzen gehorchen. Die entsprechenden Exponenten werden als ,,kritische Exponenten`` bezeichnet. Sie sind zu einem hohen Grad universell, d.h. nur von wenigen fundamentalen Parametern, wie etwa der Dimension des Systems, abhängig. Damit lassen sich Universalitätsklassen definieren. Für die Magnetisierung in Abhängigkeit von der Temperatur findet man das Gesetz
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