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Subsections

Feudalismus

Herrschaftsbeziehung zwischen Kriegeradel (Wehrstand) bzw. Kirche und Bauern (Nährstand)

Funktionen:

Basis:

Ländereien: als Lehen des Königs mit kollektiven Nutzungsrechten der Bauern; organisiert in der Grundherrschaft bzw. Produktion, mit Ordnungsfunktion und niederer Gerichtsbarkeit

Reflexionsebene:

Universalistisches Weltbild: christliche Offenbarung (10 Gebote), Scholastik: Th. v. Aquin; Philosophie ist die Magd der Theologie: erst unter Descarte ändert sich das (cogito ergo sum); Distributive (ausgleichende) Gerechtigkeit (Diesseits-Jenseits): Sozialkritik erübrigt sich

Existenzsicherung:

landwirtschaftliche Betriebsformen:

Feudalgesellschaft: 3 Stände (Klerus, Adelige, Bauern + Gesinde)

Primäre Sozialisationsformen

Das gesamte Haus

Beispiele: Bauern-, Handwerker-, Handels-Haus, Burg, Kloster, Herrscher-Haus (Casa d'Austria)

Gemeinde

Die mittelalterliche Stadt

Entfaltung des wirtschaftlichen Leistungswillens im 15. und 16. Jahrhundert

Das städtische Handwerk

Zünfte bieten Schutz vor Wettbewerb (ab Spätmittelalter: geschlossene Zünfte als Zwangsgenossenschaften - statische Orientierung)

1.
Exklusivität: jedes Handwerk hat seine Gasse: Naglergasse, Schmidgasse, Tuchlauben: Kontrolle durch Nachbarn
Gewerbeaufsicht: Qualität, Gesellenzahl, Höchstlöhne, gerechter Preis
2.
Solidarität: sozial (wenn ein Meister krank wird, springt die Zunft ein), kulturell (Meistersinger), religiös (Umzüge mit Zunftfahne)

3.
Militär: Zünfte haben einen gewissen Bereich der Stadtmauer zu verteidigen; Waffen: Pech, heißes Wasser, Spieße (Spießbürger)

Ideal: Gerechtigkeit (nicht Reichtum) vor Gott und den Mitmenschen (Th. v. Aquin); standesgemäßes Auskommen

Leistung in der Feudalgesellschaft


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Werner Scholz
1/31/1999