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Der Marshall-Plan

George Marshall (Harvard 1947):

Amerikanische Auslandshilfe: Gesundung der europäischen Wirtschaft (gemeinsamer Wiederaufbau); Verfolgung von zwei Zielen: Erweiterung des politischen Einflußbereichs zum Schutz gegen Rußland und Aufbau eines Absatzmarktes für die während des Krieges voll ausgebaute Industrie

Pariser Konferenz 1947

Der Amerikanische Kongreß genehmigt das European Recovery Program (= Marshall-Plan)

Darin zeigte sich eine neue Haltung der USA gegenüber Europa: Nach dem ersten Weltkrieg zogen sich die USA in ihre goldenen 20er Jahre zurück, nun begannen sie ihre Machtposition als Weltgendarmerie aufzubauen. Das Trauma Vietnam setzte dem ein jähes Ende, was sich auch in ihrer Zurückhaltung während der Balkankrise zeigte (nach dem katastrophalen Einsatz in Somalia). Heute erfolgt ihr Engagement meist unter der Oberaufsicht der UNO.

Durchführung der ERP-Hilfe

1.
Verkauf der Hilfslieferungen zum Inlandsmarktpreis; der Erlös wird auf ein Sonderkonto (Counterpart-Fonds) eingezahlt, davon werden Kredite mit nur 5% Verzinsung ausgegeben
(a)
Deckung des Warenbedarfs
(b)
Die Ersetzung des Kapitalmarktes führt zu Produktionssteigerungen und einer Stabilisierung der Währung

2.
Europäische Selbsthilfe: Liberalisierung des Handels - 1950 Europäische Zahlungsunion EZU - über multilateralen Zahlungsverkehr (Handelsbilanzdefizit mit Teilnehmerstaaten bringt Schuldnerverhältnis zu EZU)
Beginn der wirtschaftlichen Verflechtung Europas


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Werner Scholz
1/31/1999